Schwangere mit schlechtem Schlaf

Gyn-Depesche 4/2021

Mehr vorzeitige Blasensprünge

Ob sich die Schlafqualität der Mutter in der frühen Gravidität auf den Ausgang der Schwangerschaft auswirkt, wurde in einer prospektiv angelegten Geburtskohorte in China geprüft.
In der Kohortenstudie wurde die Schlafqualität von 4.352 Schwangeren anhand des Pittsburgh Sleep Quality Index bewertet. Sie wurde bei 34 % der Frauen als schlecht beurteilt. Signifikante Risikofaktoren waren im multivariaten Modell unter anderem anamnestische Totgeburten (Odds Ratio, OR 2,45) bzw. Schwangerschaftsabbrüche (OR 1,26) und eine niedrigere Lebensqualität (OR 3,98). Den Schlaf verschlechterten auch mangelnde körperliche Aktivität (OR 1,18), Rauchen (OR 1,59) und Vegetarismus (OR 2,18). Dem gegenüber erwies sich die Einnahme von Folsäure vor der Schwangerschaft als Schutzfaktor gegen schlechten Schlaf (OR 0,83).
In verschiedenen Modellen zeigten sich signifikante Assoziationen zwischen schlechter Schlafqualität und vorzeitigem Blasensprung bzw. Frühgeburt. Nach Kontrolle auf alle potenziellen Störfaktoren war allerdings nur das Risiko für einen Blasensprung signifikant erhöht, und zwar um 12 %. Auf alle anderen Schwangerschafts- Outcome-Parameter hatte ein schlechter Schlaf keinen messbaren Einfluss. JL
Quelle: Du M et al.: Maternal sleep quality during early pregnancy, risk factors and its impact on ... Sleep Med 2021; 79: 11-8
ICD-Codes: O42.9

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