Pulswellenanalyse

Gyn-Depesche 5/2018

Menopause macht Arterien steifer

Zentrale hämodynamische Parameter wie ein hoher Augmentationsindex gelten als unabhängige Prädiktoren für zukünftige kardiovaskuläre Ereignisse. Inwieweit diese vom Geschlecht und vom Menopausenstatus abhängen, untersuchten brasilianische Wissenschaftler.

Am Herzzentrum der Universität von São Paulo verglich man den zentralen Blutdruck und den Augmentationsindex (AIx) von 122 hypertensiven Männern und Frauen. 49 der 70 untersuchten Frauen waren postmenopausal.
Bei den Frauen lag der zentrale systolische Blutdruck im Mittel um 11 mmHg höher als bei den Männern (136 versus 125). Auch beim AIx fanden sich beim weiblichen Geschlecht mit 32,7% im Vergleich zu 20,1% signifikant höhere Werte. Der AIx75 (umgerechnet auf 75 Herzschläge pro Minute) betrug bei Frauen im Schnitt 29,6%, bei Männern 18,3%. Die schlechtesten Werte wiesen mit einem AIx von 34,9% und einem AIx75 von 30,9% postmenopausale Frauen auf. Bei jüngeren Männern lagen die entsprechenden Werte bei 16,5% bzw. 14,5%. Prämenopausale Frauen (bis 48 Jahre) wiesen hämodynamische Parameter oberhalb derer von älteren Männern auf.
Offensichtlich verstärkt also die Menopause, wie bereits früher postuliert, die altersbedingte Versteifung der Arterien und damit das kardiovaskuläre Risiko. Zudem scheint die arterielle Pulswelle bei weiblichen Hypertonikern generell stärker reflektiert zu werden. CW
Quelle:

Costa-Hong VA et al.: Gender differences of aortic wave reflection and influence of ... BMC Cardiovasc Disord 2018; doi: 10.1186/s12872-018-0855-8

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