Praxis-Tipp

Gyn-Depesche 4/2019

Merkmale eines hochaggressiven Tumortyps

Die „üblichen“ Adenokarzinome der Zervix stehen in Zusammenhang mit persistierenden Hochrisiko-HPV-Infektionen. In letzter Zeit fanden aber Zervixkarzinom- Varianten vermehrte Aufmerksamkeit, bei denen diese Korrelation nicht nachzuweisen ist. Manche haben eine besonders schlechte Prognose.
Eine japanische Arbeitsgruppe definierte jetzt die Charakteristika des gastric-type mucinous carcinoma (GAS) der Zervix anhand einer Multicenterstudie. Bei 95 von 328 endozervikalen Adenokarzinomen handelte es sich um ein GAS.
Typisch für diese Tumorform waren eine massige Erscheinung, tiefe Invasion in das Stroma der Zervix, Eindringen in Lymphgefäße und Parametrium, Metastasen in den Ovarien, eine positive Zytologie von Aszites, Metastasen in Beckenlymphknoten und ein fortgeschrittenes histologisches Stadium. Bei der histologischen Differenzierung zeigte sich kein deutlicher Unterschied zum gewöhnlichen Adenokarzinom. Die krankheitsfreie Überlebenszeit und die Lebensspanne quoad vitam waren bei GAS besonders ungünstig. Die Diagnose kann mit Immunhistochemie abgesichert werden. Späte Diagnosen sowie Resistenz gegen Chemotherapie und Bestrahlung könnten Gründe für eine schlechte Prognose darstellen. WE
Quelle: Nishio S et al.: Analysis of gastric-type mucinous carcinoma of the uterine cervix … Gynecol Oncol 2019; 153: 13-19

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