Vulvovaginalkandidose

Gyn-Depesche

Milchsäure steigert Effektivität von Cotrimazol signifikant

Zu den bei einer akuten Vulvovaginalkandidose empfohlenen Therapieoptionen gehört entsprechend der S2k-Leitlinie die topische Therapie mit dem Antimykotikum Clotrimazol. Seine fungizide Wirkung erhöht sich durch den Zusatz von Milchsäure signifikant. Die Vorteile der Kombination Cotrimazol plus Milchsäure wurden bei einer Online- Pressekonferenz der Firma Bayer diskutiert. 

Mindestens 75 % aller Frauen erkranken einmal im Leben an einer vaginalen Kandidose. Häufigster Erreger ist Candida albicans. „Die mit einer Vulvovaginalkandidose verbundenen unangenehmen Sym­ptome wie Juckreiz, vaginale Rötung und Brennen verursachen bei den betroffenen Frauen einen hohen Leidensdruck“, erläuterte Professor Dr. Hans-Jürgen Tietz, Berlin. „Basis der Therapie bildet die lokale Anwendung von Antimykotika“, führte er weiter aus. Für den therapeutischen Erfolg ist nicht nur das Wirkpotenzial des Antimykotikums ausschlaggebend, sondern auch die Galenik spielt eine entscheidende Rolle. So auch bei Cotrimazol: Die Zugabe von Milchsäure in den Vaginaltabletten erhöht den fungiziden Effekt von Cotrimazol signifikant, so Tietz. Milchsäure senkt den vaginalen pH-Wert und ebnet damit den Weg für eine erfolgreiche antimykotische Therapie. Denn im sauren Milieu ist der Pilzerreger am empfindlichsten und Cotrimazol am effektivsten, betonte Tietz.
Dies zeigen auch die Ergebnisse einer in-vitro-Studie, in der zwei verschiedene Clotrimazol-Vaginaltabletten (200 mg Clotrimazol/Tablette) – ein Präparat mit und eines ohne Zusatz von Milchsäure – miteinander verglichen wurden. Die Milchsäureformulierung war hinsichtlich der fungiziden Wirkung dem Vergleichspräparat ohne Milchsäure um nahezu das Fünffache überlegen.
Eine zweite Studie bestätigte die Überlegenheit der Kombination Cotrimazol + Milchsäure. Verglichen wurden hier Cotrimazol-Vaginaltabletten (200- und 500 mg pro Vaginaltablette) mit dem Zusatz von Milchsäure mit Cotriamzol-Vaginaltabletten ohne Milchsäure. Auch hier ergab sich für die Formulierung mit Milchsäure eine deutliche Überlegenheit: Die fungizide Wirkung wurde im Mittel in beiden  Studienarmen (200 bzw. 500 mg Clotrimazol) um den Faktor 5,65 erhöht, betonte Tietz.
Von einer Vulvovaginalmykose betroffenen Frauen sprechen auch in der Apotheke nur sehr ungern über die Erkrankung, so Apothekerin Dr. Frederica Koller, München. Die gute und diskrete Beratung ist hier wichtig. Der therapeutische Erfolg hängt ganz entscheidend von der richtigen Fragestellung ab, so Koller. Für die Patientinnen sind kurze geschlossene Fragen angenehmer als die sonst in der Apotheke üblichen offenen Fragen. Als Beispiele nannte Koller Fragen wie „Kennen Sie die Beschwerden?“ „Hatten Sie schon einmal mit einem Pilz zu tun?“ und Fragen nach Beschwerden im Ja-Nein-Modus.
Goldstandard in der Therapie der Vulvovaginalmykose ist das Antimykotikum Cotrimazol plus Milchsäure als Vaginaltablette in Kombination mit Vaginalcreme. Für die Selbst­medikation steht diese Kombination als Ein- (500 mg/Tablette) oder Drei-Tages-Therapie (200 mg/Tablette) zur Verfügung.
Quelle:

Online-Pressekonferenz: „Milchsäure macht den Unterschied“. 05. Oktober 2022
Veranstalter: Bayer Cotrimazol + Milchsäure: Canesten® GYN Once, Canesten® GYN 3-Tage Kombi

 

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