In früheren Studien konnte nachgewiesen werden, dass eine Chlamydieninfektion mit einer signifikanten Verminderung von Laktobazillen im vaginalen Mikrobiom assoziiert ist. Jetzt analysierte ein Forschungsteam im chinesischen Hunan die Interaktionen zwischen den Bakterienspezies.
Man fand heraus, dass die Infektiosität von C. trachomatis sank, wenn die Erreger zuvor eine halbe Stunde mit dem Kulturüberstand verschiedener Lactobacillus- Stämme inkubiert wurden. Am stärksten war der inhibierende Effekt von L. crispatus und L. reuteri, die eine Infektion in vitro um 90 bzw. 88 % reduzierten. Eine zentrale Rolle spielte dabei der Gehalt an linksdrehender D(-)- Milchsäure. Wurde der pH des Kulturüberstands auf einen Wert von 7,0 angehoben, verschwand die Anti-Chlamydien- Aktivität.
In vivo bestätigte sich der protektive Effekt der Laktobazillen. Mäusen, die mit Chlamydien infiziert waren, applizierte man intravaginal eine Mischung von L. crispatus, L. reuteri und L. iners (1 : 1 : 1). Das verringerte die Ausscheidung infektiöser Chlamydien und reduzierte sowohl die Zytokinproduktion in der Vagina als auch Entzündungsreaktionen im oberen Genitaltrakt. Die einzelnen Laktobazillen-Stämme erwiesen sich als weniger effektiv. CW