Gebärmuttervorfall

Gyn-Depesche 2/2018

Minimal-invasive Korrektur bewährt sich

Der Prolaps von Beckenorganen kann die Lebensqualität betroffener Frauen erheblich schmälern. Die Häufigkeit aller Grade im Alter zwischen 20 und 59 Jahren liegt bei rund 30%. Konventionelle Prolaps-Operationen haben dabei diverse Nachteile.

Herkömmlicherweise wird der Uterus-Prolaps mithilfe einer vaginalen Hysterektomie behandelt, auch wenn die Gebärmutter ansonsten gesund ist. Ein Erhalt des Uterus ist aber nicht nur für einen eventuellen Kinderwunsch wichtig, sondern wirkt sich auch weniger negativ auf Sexualität und Selbstbewusstsein aus als eine „Totaloperation“. Eine entsprechende Alternative stellt die laparoskopische Hysteropexie dar. Zusätzliche Vorteile dieser Methode sind geringerer Blutverlust, weniger postoperative Schmerzen und Wundkomplikationen, kürzerer Krankenhausaufenthalt und geringeres Risiko von Adhäsionen. Zu den Nachteilen gehören die notwendige Erfahrung und der höhere Zeitaufwand.
Britische Gynäkologen analysierten anhand von 17 Studien die anatomischen und funktionellen Ergebnisse der laparoskopischen Hysteropexie. Die Erfolgsrate betrug meist über 90%. Besserung der Beschwerden wurde in 73 bis 100% erzielt. Reoperationen waren in 0 bis 28% nötig. Komplikationen gab es kaum. Die laparoskopische Methode sollte daher allen Frauen angeboten werden, die ihren Uterus erhalten wollen. WE
Quelle:

Nair R et al.: Clinical outcomes in women undergoing laparoscopic hysteropexy: A systematic review. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 2017; 208: 71-80

ICD-Codes: N81.4

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