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Naturmedizin 4/2020
Misteltherapie hilft gegen Fatigue
Brustkrebs ist nach wie vor die häufigste Krebsart bei Frauen weltweit, und aufgrund der wachsenden Wirksamkeit von onkologischen Therapien ist die Zahl der Krebsüberlebenden gestiegen. Jedoch haben die Therapien Nebenwirkungen. Gegen die starke Erschöpfung kann eine Misteltherapie helfen, zeigte eine aktuelle Studie.
Müdigkeit betrifft etwa 50 % der Patientinnen während einer Brustkrebsbehandlung mit systemisch-onkologischen Therapien, insbesondere der Chemotherapie, Bestrahlung, Immuntherapie und auch endokrinen Behandlungen. Viscum-album-L-Extrakte (VA) werden häufig in der integrativen Onkologie verwendet. Wie sich eine zusätzliche Anwendung von VA-Extrakten auswirkt, hat nun ein Team aus Wissenschaftlern des Instituts und Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe (Berlin), des Instituts für integrative Medizin (Witten/Herdecke) und der Charité Berlin mittels einer Längsschnittstudie untersucht. 319 Patientinnen mit nicht metastasiertem Brustkrebs füllten zu Beginn der Therapie, sowie nach sechs, zwölf und 24 Monaten den EORTC-QLQ-C30- Fragebogen aus. Die stärksten und am längsten anhaltenden Nebenwirkungen zeigten Frauen, die mit Chemotherapie und Immuntherapie behandelt wurden. Frauen, die zusätzlich mindestens sechs Monate mit VA-Extrakten behandelt wurden, zeigten deutliche Verbesserungen bezüglich Müdigkeit, Schlafstörungen und körperlicher Funktionsfähigkeit. Auch hormonell bedingte Hitzewallungen nahmen ab. Die Studie wurde von den Firmen Iscador AG, Anboba GmbH und Helixor Heilmittel GmbH mitfinanziert.
Quelle: Oei SL et al.: Impact of oncological therapy and viscum album l treatment on cancer-related fatigue ... Integrative Cancer Therapies Volume 19: 1-16, 2020, https://doi. org/10.1177/1534735420917