Synopsis

Gyn-Depesche 3/2019

Mit Cannabis zum Höhepunkt

Im Internet liest man oft, dass der Konsum von Cannabis das Sexualleben pushen soll. Wissenschaftlich untermauert wurde das jetzt durch eine Studie aus den USA.

Während einer gynäkologischen Routineuntersuchung gaben 373 Frauen in St. Louis (Missouri) anonym Auskunft über ihren Marihuana- Konsum und dessen Auswirkungen auf ihr Sexualleben. Knapp die Hälfte gab an, zumindest gelegentlich Cannabis zu rauchen, und 34 % taten dies vor dem Geschlechtsverkehr.
Die meisten Frauen berichteten von gesteigertem Verlangen, besseren Orgasmen und geringeren Schmerzen durch Cannabis. Die Lubrikation blieb weitgehend unbeeinflusst. Statistisch verdoppelte der regelmäßige Cannabiskonsum die Chance, einen befriedigenden Höhepunkt zu erleben. Dies galt unabhängig vom Alter und von der Hautfarbe – und sowohl für Frauen, die gezielt vor dem Sex kifften, als auch für die, die lieber zu anderen Gelegenheiten rauchten.
Welcher genaue Mechanismus dahinter steckt, ist unklar. Man weiß aber, dass sich im Hypothalamus Cannabinoid-Rezeptoren befinden, die die Ausschüttung von GnRH und Oxytocin regulieren. Auch ein Effekt auf den Testosteronspiegel ist belegt. Zudem wird durch die Aktivierung von Cannabinoid- Rezeptoren die Freisetzung von Dopamin gesteigert. CW
Quelle:

Lynn BK et al.: The relationship between marijuana use prior to sex and sexual function in women. Sex Med 2019; Epub Mar 1; doi: 10.1016/j.esxm.2019.01.003

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