Zyklusunregelmäßigkeiten

Gyn-Depesche 5/2014

Mit Gelassenheit die Menses ertragen

Unregelmäßige Menstruationszyklen kennen viele Frauen. Es wurden schon viele Einflüsse darauf diskutiert. Wahrscheinlich gibt es auch protektive Faktoren.

Eine häufige Form von Menses-Unregelmäßigkeit ist die funktionelle hypothalamische Amenorrhoe (FHA), bei der die pulsatile Sekretion von GnRH nicht mehr störungsfrei abläuft. Das hängt auch mit psychologischen Faktoren zusammen und kann z. B. durch Stress gestört werden. Eine Stabilisierung ist von einer psychischen Veranlagung zu erwarten, die als „dispositionelle Resilienz“, als eine in der Persönlichkeitsstruktur verankerte Gelassenheit gegenüber Problemen im Leben, bezeichnet wird. Die Bedeutung eines solchen Charakterzugs untersuchten Psychologen aus Zürich. Ihre Studie schloss 696 gesunde Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren ein, die in einer anonymen Online- Untersuchung zu einschlägigen Faktoren befragt wurden. 55% von ihnen nahmen keine hormonellen Kontrazeptiva. Es zeigte sich, dass chronischer Stress Menstruations-Irregularitäten verstärkt (Odds Ratio 1,05), während eine resiliente (stressresistente) Psyche vor ihnen schützt (OR 0,43). Frauen mit ausgeprägter Resilienz reagieren auf niedrig- bis mäßiggradigen Stress weniger als andere mit Menstruationsstörungen. Die Stressanfälligkeit ist dabei wichtiger als die Stressbelastung. WE

Quelle:

Palm-Fischbacher S et al.: Dispositional resilience as a moderator of the relationship between chronic stress and irregular mestrual cycle. J Psychosom Obstet Gynaecol 35 (2014) 42-50

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