Gynäkologische Laparoskopien

Gyn-Depesche 5/2013

Mit Kaugummis gegen postoperative Darmträgheit und Schmerzen

Nach minimal-invasiven gynäkologischen Operationen kann Kaugummikauen die Darmperistaltik wieder in Schwung bringen und den Bedarf an Schmerzmitteln sig­-nifikant verringern. Das ergab eine randomisiert-kontrollierte Studie am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee.

An der Studie nahmen 179 Patientinnen teil, bei denen eine Laparoskopie aufgrund einer benignen gynäkologischen Indikation durchgeführt wurde. Bei den Eingriffen handelte es sich um Hysterektomien, Salpingo-Oophorektomien, ovarielle Zystektomien und diagnostische Laparoskopien zur Abklärung von Endometriose. Operationen, die länger als drei Stunden dauerten oder Manipulationen am Darm erforderten, waren ausgeschlossen. Zwei Stunden nach Operationsende bekamen die Frauen der Interventionsgruppe zehn handelsübliche zuckerfreie Kaugummis und die Anweisung, ab sofort alle zwei Stunden 15 Minuten lang einen davon zu kauen. Die Vergleichsgruppe erhielt die postoperative Standardversorgung ohne Kaugummis. Primäre Studienendpunkte waren das erste Auftreten regulärer Darmgeräusche und der erste Flatusabgang.

Beides wurde durch das Kaugummikauen signifikant beschleunigt. Nach drei Stunden waren bei 76% der Frauen in der Interventionsgruppe wieder normale Darmgeräusche zu hören, aber nur bei 47% aus der Kontrollgruppe. Fünf Stunden nach der OP war dies bei 91% versus 78% der Fall. Der erste Flatus ging bei Patientinnen, die Kaugummi gekaut hatten, nach durchschnittlich 6,2 Stunden ab. In der Vergleichsgruppe dauerte dies knapp zwei Stunden länger.

Weniger Schmerzen nach OP

Als einer der sekundären Studienendpunkte wurde der Einfluss des Kaugummikauens auf den postoperativen Schmerzmittelbedarf untersucht. Alle Patientinnen erhielten am Tag der Operation routinemäßig Ketoprofen i.v. Bei nicht ausreichender Analgesie wurden zusätzlich bis zu drei Dosen des synthetischen Opioids Piritramid i.m. verabreicht. In der Interventionsgruppe erwies sich der Opioid-Bedarf als signifikant niedriger: Eine Dosis Piritramid (7,5 mg) benötigten 23 Frauen im Vergleich zu 27 aus der Kontrollgruppe, eine zweite Dosis zwei versus elf und eine dritte Dosis niemand versus zwei Patientinnen.

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