Schwangerschaftsintervall

Gyn-Depesche 4/2017

Mit Konzeption lieber ein Jahr warten

Schnell aufeinanderfolgende Schwangerschaften erhöhen nicht nur das Risiko von Frühgeburten und Geburtsdefekten: Auch die Säuglingssterblichkeit steigt.

In Ohio, einem US-Bundesstaat mit einer überdurchschnittlich hohen Säuglingssterblichkeit, wurde bei rund 1,1 Mio. Geburten der zeitliche Abstand zur vorherigen Schwangerschaft berechnet. Bei 3701 Todesfällen innerhalb des ersten Lebensjahrs lagen entsprechende Angaben vor. Bei 20,5% waren von der vorhergehenden Entbindung bis zur Konzeption weniger als zwölf Monate vergangen.
Insgesamt lag die Säuglingssterblichkeitsrate bei 7,2 pro 1000 Lebendgeburten. Betrug der Abstand zwischen zwei Schwangerschaften weniger als sechs Monate, so stieg das Sterberisiko um 32% an. Potenzielle Einflussgrößen wie das maternale Alter, der Krankenversicherungsstatus, Nikotinkonsum und Hautfarbe waren dabei bereits berücksichtigt. Bei einem Intervall von sechs bis zwölf Monaten war das Risiko im Vergleich zu einem Intervall von zwölf bis 24 Monaten um 16% erhöht.
Etwa jeder vierte Kindstod ließ sich einem zu geringen Abstand der Schwangerschaften (< 6 Monate) zuschreiben. CW
Quelle:

McKinney D et al.: The influence of interpregnancy interval on infant mortality. Am J Obstet Gynecol 2017; 216: 316.e1-9

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