Embryoselektion

Gyn-Depesche 1/2018

Mitochondriale DNA sagt IVF-Erfolg voraus

Trotz genetischer Präimplantationsdiagnostik werden mindestens 30% der Frauen nach einem Embryonentransfer nicht schwanger. Als guter Biomarker hierfür hat sich in einer US-amerikanischen Studie die Menge an mitochondrialer DNA in den Blastozysten erwiesen.

An der University of Oxford quantifizierten Reproduktionsmediziner die mitochondriale DNA (mtDNA) von 199 Blastozysten von 174 Kinderwunschpaaren. Alle durch IVF gewonnenen Embryonen hatten sich in Präimplantationstests zuvor als genetisch unauffällig erwiesen und zeigten morphologisch eine gute Qualität. In neun Fällen (5%) offenbarte die quantitative PCR aus TrophektodermbiopsieProben eine ungewöhnlich hohe Zahl von mtDNA-Kopien. Der Transfer der Embryonen erfolgte ohne Kenntnis dieses Ergebnisses.
Die Implantationsrate betrug 71%, die klinische Schwangerschaftsrate 60%. Bei allen erfolgreich übertragenen Embryonen hatte man zuvor einen normalen mtDNA-Gehalt gefunden. Im Gegensatz dazu erwiesen sich alle neun Blastozysten mit einer erhöhten mtDNA- Kopienzahl als nicht lebensfähig. Der negative prädiktive Wert der mtDNA-Quantifizierung erreichte damit 100%. CW
Quelle:

Fragouli E et al.: Clinical implications of mitochondrial DNA quantification on pregnancy outcomes: a blinded prospective non-selection study. Human Reproduction 2017; 32: 2340-7

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