Myomentfernung

Gyn-Depesche 5/2017

Morcellation bei Jüngeren kein Risiko

Bei der laparoskopischen Hysterektomie besteht theoretisch die Gefahr, dass durch die Gewebezerkleinerung bei einem übersehenen Uterussarkom Krebszellen in den Bauchraum gelangen. Dennoch scheint die minimal-invasive Methode sicherer als die abdominale – zumindest bei Myompatientinnen unter 50 Jahren.

Wegen der Gefahr der Verschleppung von Krebszellen äußerte die US-amerikanische Food an Drug Association (FDA) 2014 Sicherheitsbedenken gegen den Einsatz sogenannter Morcellatoren bei der Entfernung von Myomen. In den USA stieg daraufhin die Zahl der abdominalen Hysterektomien wieder an. Schon damals wiesen US-amerikanische Autoren darauf hin, dass unter Berücksichtigung der Mortalität bei beiden Verfahren und der qualitätsadjustierten Lebensjahre die laparoskopische Hysterektomie insgesamt besser abschneide. Nach der Auswertung von elf seither neu erschienenen Studien aktualisierten sie jetzt ihre Entscheidungsanalyse. Bei den 318 006 beschriebenen Hysterektomien fanden sich 539 Fälle von Uterussarkomen, was einer Inzidenz von etwa 1:600 entsprach. Für Frauen unter 50 Jahren kamen die Autoren rechnerisch auf 16 zusätzliche Todesfälle pro 100 000 Eingriffe durch die Morcellation, aber 21 vermiedene Todesfälle aufgrund des laparoskopischen Verfahrens im Vergleich zur Laparotomie. Bei älteren Patientinnen zeigte sich hingegen eine Nettobilanz von 70 vermiedenen Todesfällen durch die abdominale Hysterektomie. CW

Quelle:

Siedhoff MT et al.: Laparoscopic hysterectomy with morcellation vs abdominal hysterectomy for presumed fibroids: an updated decision analysis following ... Am J Obstet Gynecol 2017; 216: 259-63

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