Verlust eines heranwachsenden Kindes

Gyn-Depesche 2/2003

Mortalität der Mütter gesteigert

Der Tod eines Kindes ist bei den Eltern mit starkem bis stärkstem emotionalem Stress verknüpft, der sich auch körperlich auswirkt. In einer dänischen Studie untersuchte man den Zusammenhang eines erlittenen Verlustes mit der Sterblichkeit der Eltern.

Von 1980 bis 1996 wurden bevölkerungsbasiert 21 062 Eltern identifiziert, deren unter 18-jähriges Kind gestorben war. Die Sterblichkeit in dieser Kohorte wurde mit der von hinsichtlich der Familienstruktur vergleichbaren Eltern ohne Kindsverlust verglichen. Der Beobachtungszeitraum betrug maximal 18 Jahre. Die Sterblichkeit der Mütter in der exponierten Kohorte war insgesamt erhöht. Eine erhöhte Todesrate aufgrund natürlicher Umstände wurde lediglich bei den Müttern gesehen, die über zehn bis 18 Jahre verfolgt werden konnten. Mütter hatten außerdem ein erhöhtes Risiko für einen unnatürlichen Tod z. B. durch Unfälle oder Selbstmord mit der höchsten Rate innerhalb der ersten drei Jahre nach dem Tod des Kindes. Insgesamt ergab sich eine erhöhte Mortalität bei den Müttern vor allem dann, wenn die Kinder unerwartet und aufgrund eines unnatürlichen Todes gestorben waren. Bei den Vätern war die Mortalität in dieser Studie lediglich bei den Todesursachen unnatürlicher Art erhöht. (BK)

Quelle: Li, J: Mortality in parents after death of a child in Denmark: a nationwide follow-up study, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 361 (2003), Seiten: 363-366

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