Systematisches Review war überfällig

Gyn-Depesche 2/2010

Müttern kleiner Frühchen drohen langanhaltende Depressionen

In Toronto läuft am Women’s College Hospital ein „Reproductive Life Stages Program“. Eine daran beteiligte Psychiaterin sowie drei weitere Autoren haben fünf Datenbanken durchsucht. Sie wollten wissen, wie häufig Depressionen nach der Geburt von Frühchen oder untergewichtigen Babys sind und ob es Risikofaktoren gibt.

Für die postpartale Depression gelten als Risikofaktor u. a. stressreiche Ereignisse. Die Geburt von Frühchen oder sehr kleinen Babys berücksichtigten Metaanalysen aber bisher nicht. Die Autoren fanden 26 auswertbare Artikel zu Geburten vor SSW 38 bzw. von Babys unter 2500 g, die im ersten Jahr standardisierte Beurteilungs-Methoden verwendeten, z. B. die Edinburgh Postpartum Depression Scale. Wegen Heterogenität war eine quantitative Daten-Synthese nicht möglich. Es gab eine Untergruppe von Arbeiten, die sich v. a. mit Geburten vor SSW 33 bzw. mit unter 1500 g Gewicht befassten.

Von zehn der Studien, die nicht hierzu gehörten (sechs mit Vergleichsgruppe) fanden nur drei kein erhöhtes Depressionsrisiko (einmal waren Babys mit schwereren Komplikationen ausgeschlossen). Bei sechs Studien mit Zeitverlauf gingen Prävalenz oder mittlerer Score mit der Zeit zurück. Drei Arbeiten befassten sich mit Risikofaktoren. Dazu zählten Geburt des ersten Kindes, geringe Selbstachtung, reduzierte soziale Unterstützung und Schlafschwierigkeiten des Babys.

Sieben Studien zu sehr früher Geburt oder sehr geringem Gewicht hatten Kontrollgruppen. Eine statistisch signifikante Erhöhung des Depressionsrisikos fand sich nur in vier von ihnen, doch waren in den drei übrigen die Vergleichs-Scores relativ hoch. Acht von neun weiteren Arbeiten ergaben hohe Scores oder Prävalenzen, verglichen mit der Allgemeinbevölkerung post partum. Beim Zeitverlauf zeigten sich hier im ersten Jahr in sechs von sieben Studien anhaltend hohe Scores bzw. Raten. In der siebten hatte die erste Messung schon nach der ersten Woche stattgefunden. Risikofaktoren (fünf Arbeiten) waren den für Wochenbettdepression bekannten ähnlich.

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