Fast 10 000 deutsche Kinder im Alter von 5 bis 6 Jahren wurden bei der Schuleintrittsuntersuchung durch einen Fragebogen an die Eltern auf Gewicht, aktuelles Nahrungsverhalten, Ernährung in der Säuglingszeit und sozioökonomische Faktoren untersucht. Die Prävalenz der Adipositas (BMI in kg/m² über der 97. Perzentile) lag bei nie gestillten Kindern bei 4,5%, bei gestillten Kindern bei 2,8% mit deutlicher Korrelation zur Dauer der Stillzeit. Während 3,8% der Kinder, die zwei Monate ausschließlich gestillt wurden, adipös waren, sank die Prävalenz mit zunehmender Dauer der Stillzeit auf 0,8% bei ausschließlicher Ernährung mit Muttermilch für mehr als 12 Monate. Höherer Bildungsstand der Eltern, Frühgeburtlichkeit und niedriges Geburtsgewicht gingen zwar einher mit einem geringeren Vorkommen von Übergewicht und Adipositas, der protektive Effekt des Stillens wird aber eher zurückgeführt auf die Zusammensetzung der Muttermilch als auf sozioökonomische Faktoren.
Gewicht in die Wiege gelegt
Gyn-Depesche 2/2000
Muttermilch schützt vor Adipositas
Adipositas ist die häufigste alimentäre Störung bei Kindern und erhöht das Risiko für die Entwicklung kardiovaskulärer Erkrankungen und eines metabolisches Syndroms.
Quelle: von Kries, R: Breast feeding and obesity:cross sectional study, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 319 (1999), Seiten: 147-150: , Zeitschrift: , Ausgabe ()