Uterusmyom

Gyn-Depesche 5/2020

Myomektomie vs. Embolisation

Das Uterusmyom ist der häufigste gutartige Tumor bei Frauen im gebärfähigen Alter und bedarf häufig chirurgischer Intervention.
Etwa die Hälfte der betroffenen Frauen leidet unter beeinträchtigenden Symptomen wie starker Monatsblutung, Bauchschmerzen und Druckbeschwerden, die die Lebensqualität verschlechtern. Die chirurgische Intervention besteht traditionell in der Myomektomie oder Hysterektomie. Seit den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts steht alternativ auch die Embolisation der Uterusarterien zur Verfügung. Die Embolisation wird gewöhnlich unter Lokalanästhesie durchgeführt. Verglichen mit der Myomektomie benötigt sie einen kürzeren Krankenhausaufenthalt und erlaubt eine schnellere Wiederaufnahme der normalen Aktivitäten. Allerdings ist die Embolisation verbunden mit häufigeren zusätzlichen Interventionen und wird bei Frauen mit Kinderwunsch nicht empfohlen.
In dieser multizentrischen, randomisierten, offenen Studie sollten beide Methoden bei symptomatischen Patientinnen untersucht werden. Die Myomektomie wurde offen abdominal, laparoskopisch oder hysteroskopisch durchgeführt. Als primärer Endpunkt diente der Uterine Fibroid Symptom and Quality of Life (UFS-QOL)-Fragebogen, der zwei Jahre postinterventionell erhoben wurde.
Insgesamt wurden 254 Frauen in die Studie eingeschlossen, von denen 105 mit der Myomektomie und 98 mit der Embolisation behandelt wurden. In der ITT-Analyse lag der Mittelwert (+/- SD) des UFS-QOL bei 84,6+/-21,5 in der Ektomiegruppe und bei 80,0+/-22,0 in der Embolisationgruppe. Im Score Menstrualblutung wurden keine Unterschiede der Gruppen entdeckt, während die Hospitalisierung im Median in der Ektomiegruppe vier Tage dauerte gegenüber zwei Tagen in der Embolisationsgruppe. Peri- und postoperative Komplikationen traten bei 29 % der Ektomiepatientinnen und bei 24 % der Frauen in der Embolisationsgruppe auf. Eine Aussage über Fertilitätsunterschiede war daher nicht möglich. Die Autoren konstatieren eine gewisse Überlegenheit der Myomektomie über die Uterusarterien- Embolisation. VW
Quelle: Manyonda I et al.: Uterine-artery embolization or myomectomy for uterine fibroids. N Engl J Med 2020; 383: 440-51

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x