Unklares Wachstumspotenzial

Gyn-Depesche 5/2019

Myomvaskularisation sagt Prognose voraus

Ob und wie schnell ein Uterusmyom wächst, lässt sich im Einzelfall kaum vorhersagen. Gerade für gering symptomatische Patientinnen sowie für Frauen mit Kinderwunsch wäre dies jedoch wichtig. Die mittels 3D-Powerdoppler erfasste Tumorvaskularisation erlaubt eine Abschätzung des Wachstumspotenzials, berichtet nun eine niederländische Arbeitsgruppe.
Die Forscher untersuchten im Rahmen einer prospektiven Kohortenstudie 66 prämenopausale Myompatientinnen (Durchschnittsalter 42 Jahre) mittels 3D-Powerdoppler. Ihre Hypothese: Stark vaskularisierte Myome wachsen schneller als Tumore mit geringerer Gefäßversorgung. Drei, sechs und zwölf Monate nach der Ausgangsuntersuchung verfolgten die Wissenschaftler sonographisch, inwiefern die Myome an Größe zugenommen hatten und berechneten die jährliche Wachstumsrate.
Das Ergebnis: Die initial stark vaskularisierten Myome nahmen pro Jahr um 10,5 % an Volumen zu, wogegen die gering vaskularisierten um 8,1 % schrumpften. Der mittels 3D-Powerdoppler bestimmte Vaskularisationsindex korrelierte dabei sowohl mit dem Myomvolumen nach zwölf Monaten als auch mit der jährlichen Wachstumsrate signifikant. Die Berücksichtigung des Myom-Ausgangsvolumens sowie weiterer Störvariablen änderte an diesen Ergebnissen nichts. Den Berechnungen der Wissenschaftler zufolge ging eine Zunahme des initialen Vaskularisationsindex um 1% mit einer Zunahme des Myomvolumens um 7 cm3 nach einem Jahr einher. Die Vaskularisation der Myomkapsel stand hingegen in keinem Zusammenhang mit dem Myomvolumen nach einem Jahr. LO
Quelle: Nieuwenhuis LL et al.: Fibroid vascularisation assessed with three-dimensional power doppler ultrasound is a predictor for uterine fibroid growth: a prospective cohort study. BJOG 2018; 125(5): 577-584. doi: 10.1111/1471-0528.14608

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