In der Universitätsklinik von Kitakyushu (Japan) erhielten 50 Patientinnen vor einer geplanten Deszensusoperation einen Monat lang ein Ringpessar zur Linderung ihrer Beschwerden. 37 Frauen entfernten das Pessar abends, reinigten es und setzten es am nächsten Morgen wieder ein. Die Vergleichsgruppe mit 13 Frauen trug das Pessar durchgehend.
Einen Monat nach der Insertion klagten alle Teilnehmerinnen aus der Vergleichsgruppe über verstärkten Ausfluss, in der Gruppe mit täglichem Pessarwechsel nur fünf. Bei allen Betroffenen fand sich eine erhöhte vaginale Leukozytenzahl. Der Anteil der Patientinnen mit einem abnormen intravaginalen Mikrobiom unterschied sich allerdings nicht signifikant in den beiden Gruppen: In Bezug auf die Dominanz von Laktobazillen, den pH-Wert, den Nugent-Score zur Diagnose einer bakteriellen Vaginose, den Kulturnachweis und die 16S-rRNA-Sequenzierung lag er jeweils zwischen 40 und 60 %.
Weil das tägliche Wechseln und Reinigen des Pessars intravaginale Entzündungen und Fluor in fast 90 % der Fälle verhindert hatte, sollte man den Patientinnen nach Ansicht der Autoren zu einer möglichst kurzen täglichen Tragedauer raten. Um potenzielle Mukosaschäden zu minimieren, ist zudem stets die kleinstmögliche Pessargröße zu wählen. CW