Blutzucker-Screening beim Arzt

Stoffwechselgesundheit

Gyn-Depesche 3/2022

Nach GDM: Screenen bis ins hohe Alter!

Dass Gestationsdiabetes das Risiko für eine spätere Diabetes-Typ-2-Manifestation erhöht, ist bekannt. Wie lange das gilt und welchen Einfluss die Zahl der betroffenen Schwangerschaften hat, zeigte die Auswertung einer US-Kohortenstudie.
An der „Sister Study“ hatten 50.884 Frauen mit einem durchschnittlichen Alter von 55 Jahren teilgenommen. 1.414 gaben an, in mindestens einer Schwangerschaft von Gestationsdiabetes (GDM) betroffen gewesen zu sein.
Insgesamt lag das adjustierte Diabetes-Risiko nach einem GDM 2,5-mal so hoch wie bei Nulliparae oder Frauen mit normoglykämischen Schwangerschaften. Im Verlauf der Zeit nahm das relative Risiko allerdings ab: In den ersten sechs bis 15 Jahren nach der Indexschwangerschaft betrug es knapp das Vierfache, nach 35 Jahren nur noch das 1,6-Fache. Bei mehr als drei GDM-Schwangerschaften kletterte das Risiko anfangs auf mehr als das Siebenfache und lag 35 Jahre später immer noch dreimal so hoch. Erwartungsgemäß spielte auch der BMI eine bedeutende Rolle: Im Alter von 80 Jahren hatten nach einer oder mehreren GDMEpisoden 67,4 % der Frauen mit Adipositas einen Typ-2-Diabetes entwickelt, aber nur 16,1 % der Normal- oder Untergewichtigen. Bei Frauen mit einer GDM-Diagnose sollte daher bis ins hohe Alter regelmäßig ein Diabetes-Screening durchgeführt werden, forderten die Studienautoren. CW
Quelle: Diaz-Santana MV et al.: Persistence of risk for type 2 diabetes after gestational diabetes mellitus. Diabetes Care 2022; 45: 864-70
ICD-Codes: O24.4
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