In zwölf chinesischen Krankenhäusern erhielten 482 Frauen mit einer isolierten Stressinkontinenz im Verlauf von sechs Wochen entweder 18 Elektroakupunktur-Behandlungen der Lumbosakralregion oder die gleiche Anzahl von Schein-Behandlungen. In der Vergleichsgruppe kamen spezielle Plazebo-Nadeln ohne Strom zum Einsatz, die 2 cm neben den Akupunkturpunkten platziert wurden.
Zu Studienbeginn lag der Urinverlust, gemessen im einstündigen Pad-Test, bei 18,4 g in der Elektroakupunkturgruppe und 19,1 g in der Plazebogruppe. Nach sechs Wochen betrug er noch 8,2 bzw. 16,8 ml. Der Unterschied von im Mittel 7,4 g erwies sich als hochsignifikant. Bei knapp zwei Dritteln der Verumgruppe reduzierte sich der Urinverlust um mehr als 50%. Auch die Zahl der Inkontinenzereignisse innerhalb von 72 Stunden sank in der Elektroakupunkturgruppe stärker.
Der Effekt der sechswöchigen Elektroakupunktur- Behandlung entsprach hinsichtlich der Reduktion des Urinverlusts in etwa einem zwölfwöchigen Beckenbodentraining. Auch die Wirkungsweise könnte sich ähneln: Die Elektrostimulation der Akupunkturpunkte BL33 und BL35 in der Lumbosakralregion könnte Muskelkontraktionen auslösen und so ein Beckenbodentraining simulieren. CW