Hormonersatztherapie

Gyn-Depesche 3/2007

Natürliche Hormone bieten größere Sicherheit

Die Ergebnisse der ESTHER-Studie zeigen deutliche Vorteile der Kombination von transdermalem Estradiol plus Progesteron nicht nur hinsichtlich des Mammakarzinom-, sondern auch des Thrombose-Risikos.

Bei postmenopausalen Frauen treten venöse Thromboembolien ebenso häufig auf wie koronare Herzkrankheit und Schlaganfälle zusammen. Deshalb sollten diese Frauen keinen zusätzlichen Risiken, wie sie beispielsweise orale Östrogene im Rahmen der Hormonersatztherapie (HRT) in sich bergen, ausgesetzt werden, betonte Prof. Alfred Mueck, Tübingen. Auch die Auswahl des Gestagens beeinflusst das Risiko für venöse Thromboembolien entscheidend.

Die ESTHER-Studie hat erstmals gezeigt, dass sich das Risiko für venöse Thromboembolien unter oralen, nicht jedoch unter der Applikation transdermaler Östrogene klinisch relevant erhöht. Bei übergewichtigen Frauen verdreifacht es sich, bei adipösen vervierfacht es sich sogar. Dies trifft auf die transdermale Gabe nicht zu: Hier wurde keine klinisch relevante Erhöhung des Grundrisikos beobachtet – ein angesichts der hohen Prävalenz übergewichtiger Frauen in der gynäkologischen Praxis sehr wichtiger Punkt. Ebenfalls in der ESTHER-Studie wurde festgestellt, dass selbst bei prothrombotischer Disposition der transdermale Applikationsweg sicherer ist als der orale.

Auch die Auswahl des Gestagens wirkt sich auf das Risiko für venöse Thromboembolien aus. Darauf deuten jedenfalls die Ergebnisse der ESTHER-Studie hin, nach denen nicht alle Gestagene das Risiko vergrößern. Als besonders ungünstig erwies sich die Kombination mit oralen Norpregnanen, unter denen ein Anstieg auf das 3,2fache beobachtet wurde, selbst wenn ein transdermales Östrogen verwendet wurde. Dagegen erhöhte die Kombination mit Progesteron das Risiko nicht.

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