Erfolgversprechende Studienergebnisse vorgestellt

Gyn-Depesche 3/2003

Neue Ansätze in der HIV-Therapie

Im Mittelpunkt eines Symposiums standen die neuesten Entwicklungen in der HIV-Therapie. Diskutiert wurden auch kardiovaskuläre Risikofaktoren im Zusammenhang mit der antiretroviralen Therapie und Probleme bei vielen HIV-Patienten wegen Resistenzentwicklung.

An der ersten großangelegten, randomisierten Untersuchung - der 2NN-Studie - zum direkten Vergleich der Therapie mit nicht-nukleosidalen Reverse-Transkriptase-Hemmern (NNRTI), Nevirapin versus Efavirenz, nahmen 1216 Patienten aus 17 Ländern teil, die mit einer Anti-HIV-Therapie begannen. Hinsichtlich Virusunterdrückung und Wiederherstellung der Immunabwehr unterschieden sich die beiden NNRTI nicht. Doch bewirkte Nevirapin einen signifikanten Rückgang des Verhältnisses Gesamt- zu HDL-Cholesterin; das spricht für ein geringeres kardiovaskuläres Risiko. Die Bedeutung kardiovaskulärer Risikofaktoren für HIV-Patienten untermauern die vorläufigen Ergebnisse der prospektiven Beobachtungsstudie "Data Collection on Adverse Events of Anti-HIV Drugs" (D:A:D-Studie): Es zeigte sich, dass die Herzinfarktrate langsam mit der HAART-Dauer ansteigt. In einer internationalen, randomisierten Multicenterstudie wurde Tipranavir untersucht, das gegen mehrfach resistente Viren wirksam ist. Ausgewertet wurden die Daten von 216 umfangreich vorbehandelten HIV-Patienten, die den noch in der Entwicklungsphase III befindlichen, ersten nicht-peptidischen Protease-Inhibitor (NPPI), kombiniert mit niedrig dosiertem Ritonavir zur Anhebung der Plasmaspiegel, erhalten hatten. Als optimales Dosisschema erwiesen sich 500 mg Tipranavir plus 200 mg Ritonavir. Phase-III-Studien werden weiteren Aufschluss bringen. (GS)

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