Rezidivierende Kolpitis und Candidiasis

Gyn-Depesche 8/2001

Neuer Impfstoff fördert die physiologische Vaginalflora und beugt Rezidiven vor

Für eine langfristig erfolgreiche Behandlung und Rezidivprophylaxe bei Kolpitis und Candidiasis steht ein neuer biotechnologisch optimierter Impfstoff zur Verfügung. Wirksamkeit und Verträglichkeit des Präparats wurden in mehr als 26 klinischen Studien mit über 2800 Patientinnen belegt.

Rund 10 bis 15% aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden an einer unspezifischen Kolpitis. Bei jeder zehnten von Ihnen kommt es wegen des zeitlich limitierten Effekts lokal wirksamer Medikamente zu Rezidiven. Auch auf lange Sicht wirkt dagegen ein neuer Impfstoff, der inaktivierte Keime verschiedener Lactobacillus-Stämme enthält. Durch die Impfung wird die Bildung spezifischer Antikörper induziert, die sich vor allem gegen atypische Stämme der Döderlein-Flora richten. Außerdem werden über Kreuzreaktionen pathogene Erreger eliminiert. Die lokale Immunantwort wird stimuliert; die Titer des sekretorischen IgA im Vaginalsekret steigen. Langfristig wird die Döderlein-Flora wieder etabliert. In einer Anwendungsbeobachtung an 576 Patientinnen mit rezidivierender Kolpitis wurde die Rezidivrate durch die Grundimmunisierung und die nach einem Jahr durchgeführte Auffrischimpfung um 82% reduziert. Bei knapp zwei Dritteln der Frauen traten keine Rezidive mehr auf. Mit ähnlich positiven Ergebnissen überzeugte die immunstimulierende Therapie in einer zweiten Studie bei Patientinnen mit rezidivierender Candidiasis. In der Verumgruppe ging die Zahl der Rezidive um 75% (nach dreimaliger Applikation des Impfstoffes) bzw. um 84% (nach fünfmaliger Applikation) zurück. Ohne Immunstimulation sank die Rate dagegen nur um 32%. (GS)

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