Endometriose

Gyn-Depesche 2/2018

Neuer Invasivitäts-Marker?

Zu den Pathomechanismen, die die Endometriose mit malignen Erkrankungen gemeinsam hat, scheint unter anderem die epithelial-mesenchymale Transition (EMT) zu zählen. EMT spielt bei Krebsprogression, Organogenese und Wundheilung eine Rolle. Charakterisiert ist sie durch den Verlust epithelialer Eigenschaften zugunsten mesenchymaler wie Migration und Invasion. In malignen Tumoren induziert EMT die Expression des Transkriptionsfaktors ZEB1 (Zinc finger E-box-binding homeobox 1). Spielt dieser auch bei der Endometriose eine Rolle?

In eine japanische Studie wurden 13 Endometriosepatientinnen und zehn Kontrollpatientinnen eingeschlossen. Alle waren wegen benigner Indikationen operiert worden. Sowohl gesundes Endometrium als auch endometriotisch verändertes Gewebe wurden per Immunhistochemie untersucht. Marker waren dabei
  • E-Cadherin, dessen Verlust bei Malignomen eng mit der Tumorprogression korreliert und dessen Expression durch ZEB1 gehemmt wird,
  • Vimentin, ein mesenchymaler Marker,
  • die Transkriptionsfaktoren Snail und ZEB1.
Dabei zeigte sich, dass E-Cadherin, Vimentin und Snail sowohl in gesundem als auch in endometriotisch verändertem Gewebe exprimiert wurden, ZEB1 hingegen nur in Epithel aus Endometrioseläsionen. Bei Endometriosepatientinnen mit hohem Serumspiegel des Tumormarkers CA-125 wurden mit erhöhter Häufigkeit ZEB1-positive Läsionen vorgefunden.
Mit dieser Studie wurde erstmals die Gegenwart von ZEB1 in benignen Läsionen nachgewiesen. ZEB1 ist demnach ein potenzieller Indikator für die Invasivität und Schwere einer Endometriose. TH
Quelle:

Furuya M et al.: ZEB1 expression is a potential ... Acta Obstet Gynecol Scand 2017; 96: 1128-35

ICD-Codes: N80.9

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