Eine französische Klinik etablierte ein universelles CMV-Screening und berichtete nun über erste Ergebnisse. Zwischen 2016 und 2020 wurden Speichelproben von 15.341 Neugeborenen mittels PCR auf CMV getestet. Positive Ergebnisse wurden durch eine Virus-PCR aus Urin überprüft.
Bei 63 Neugeborenen bestätigte sich eine kongenitale CMV-Infektion, was einer Prävalenz von 0,4% entspricht. In der Hälfte der Fälle stellten die Forschenden dabei serologisch eine maternale Nicht-Primärinfektion und in rund 37 % der Fälle eine Primärinfektion fest. Bei 13 % der Mütter blieb der Infektionstyp unklar. Nur bei 24 der 63 CMV-positiven Neugeborenen (38 %) war die Infektion erwartet oder vermutet worden – sei es aufgrund einer bekannten maternalen Primärinfektion während der Schwangerschaft, pränatalen Ultraschallauffälligkeiten oder neonatalen Symptomen (z. B. paraventrikuläre Zysten, auffälliger Hörtest). Das CMV-Screening fand sowohl beim medizinischen Personal als auch bei den Eltern breite Zustimmung.
Fazit: Ohne ein universelles Screening bleibt der Großteil der kongenitalen CMV-Infektionen unerkannt, warnen die Autoren und Autorinnen. Sie halten das CMV-Screening mittels PCR aus Speichel für praktikabel. LO