Metformin bei Kinderwunsch

Gyn-Depesche 1/2021

Nicht für jede PCOS-Patientin geeignet

Verbessert eine Metformin-Therapie bei Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom die Erfolgsaussichten einer künstlichen Befruchtung?
Die Einnahme von Metformin bei künstlicher Befruchtung von Patientinnen mit polyzystischem Ovarialsyndrom (PCOS) ist umstritten. Eine kürzlich publizierte Metaanalyse deutet darauf hin, dass der Blutzuckersenker nur bei solchen PCOSPatientinnen die Chance auf eine Schwangerschaft erhöht, deren Body- Mass-Index (BMI) oberhalb des Normalbereichs liegt. In die Metaanalyse eingeflossen waren die Daten von 1.123 Patientinnen mit PCOS aus zwölf randomisiert kontrollierten Studien. Alle Frauen hatten eine In-vitro-Fertilisation oder eine intrazytoplasmatische Spermieninjektion durchlaufen.
In der Gesamtpopulation der Patientinnen mit PCOS zeigte die Metformin-Therapie Mutkeine Wirkung: Die Rate an Schwangerschaften und Lebendgeburten war bei den Frauen, die Metformin erhalten hatten, nicht höher als in der Kontrollgruppe.
Ein signifikanter Effekt ergab sich allerdings in der Subgruppe der Patientinnen mit einem BMI über 26: Die Gabe von Metformin war bei diesen Frauen mit einer höheren Rate an Schwangerschaften und einem geringeren Risiko für das ovarielle Hyperstimulationssyndrom (OHSS) assoziiert. Auch der Anteil an Lebendgeburten war bei übergewichtigen Patientinnen höher unter Metformin, wenn auch nicht statistisch signifikant. RG
Quelle: Wu Y et al.: Association of metformin with pregnancy outcomes in women with polycystic ovarian syndrome ... JAMA Netw Open 2020 Aug 3; 3(8): e2011995

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