Hyperurikämie

Praxis-Depesche

Nierenprotektion durch Harnsäuresenkung

Die symptomatische Hyperurikämie ist mit einem erhöhten Risiko für Nierenerkrankungen verbunden. Dabei nimmt die harnsäuresenkende Therapie für den Erhalt der Nierenfunktion eine wichtige Rolle ein.

„Hohe Harnsäurespiegel sind eng mit der Entstehung einer chronischen Niereninsuffizienz verknüpft“, betonte Prof. Jan Kielstein, Braunschweig, auf einer Veranstaltung von Berlin-Chemie. Eine chronische Niereninsuffizienz wird durch Nierensteine begünstigt.Patienten mit symptomatischer Hyperurikämie tragen dabei ein doppelt so hohes Risiko für Nierensteine. Wird nichts gegen die hohen Harnsäurewerte unternommen, kann es daher immer wieder zur Neubildung von Nierensteinen kommen. „Weitere Studien haben gezeigt, dass ständig erhöhte Harnsäurewerte auch risikoreich für die Nierenleistung von Patienten ohne symptomatische Hyperurikämie sein können“, so Kielstein. So war in einer Studie mit 21 000 gesunden Menschen das Risiko einer Niereninsuffizienz bei Harnsäurewerten zwischen 7 und 9 mg/dl doppelt so hoch wie bei Werten unter 7 mg/dl. Harnsäurespiegel über 9 mg/dl verdreifachten das Risiko.

Da eine alleinige Ernährungsumstellung in den meisten Fällen nicht ausreicht, um den Harnsäurewert dauerhaft unter 6 mg/dl zu senken, empfehlen aktuelle Leitlininen eine harnsäuresenkende Therapie mit Xanthinoxidasehemmern wie Febuxostat. Die Wirksamkeit von Febuxostat konnte bereits in mehreren Studien nachgewiesen werden. In drei doppelblinden Phase-3-Studien mit 4101 Patienten mit Hyperurikämie und Gicht konnte eine Harnsäuresenkung auf ≤6 mg/dl mit 80 mg Febuxostat nachweislich effektiver erreicht werden als mit Allopurinol 300 mg.

„Aktuelle Daten deuten außerdem auf eine renoprotektive Wirkung von Febuxostat hin“, erklärte Kielstein und verwies auf eine retrospektive Studie, in welcher 178 Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Hyperurikämie Febuxostat erhielten. Die Therapie führte zu einer deutlichen Reduktion der Harnsäurespiegel, welcher negativ mit der Änderung der Nierenfunktion korrelierte. So verbesserte sich die glomeruläre Filtrationsrate bei den Patienten mit Zielwerterreichung der Harnsäure von <6 mg/dl nach sechs Monaten um 1,3±0,7, während der Harnsäurespiegel der Patienten mit Serumharnsäure ≥6 mg/dl um -1,6±0,6 ml/min/1,73 m² abnahm.      OH

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x