Die Multicenterstudie aus Indien schloss insgesamt 894 Schwangere mit Hypertonus ein (RR syst ≥ 160 mmHg oder RR diast ≥ 110 mmHg). Etwa 60 bis 70 % wiesen gar einen systolischen Wert von über 170 mmHg auf. Randomisiert erhielten sie entweder Nifedipin 10 mg oral, Labetalol 200 mg oral (jeweils stündlich mit der Option auf Dosiseskalation) oder Methyldopa 1.000 mg einmalig. Der primäre Studienendpunkt wurde als Blutdruckkontrolle mit Werten zwischen 120 - 150 zu 70 - 100 mmHg definiert (erreicht nach max. sechs Stunden ohne Auftreten von Nebenwirkungen).
Dieser primäre Studienendpunkt wurde in der Nifedipin-Gruppe mit 84 % signifikant häufiger als in der Methyldopa-Gruppe mit 76 % erreicht. Zwischen Nifedipin und Labetalol zeigte sich hingegen kein signifikanter Unterschied (84 vs. 77 %), ebenso nicht zwischen Labetalol und Methyldopa. Keine weitere antihypertensive Medikation war bei 83 vs. 77 vs. 63 % notwendig (Nifedipin, Labetalol, Methyldopa).
Insgesamt kam es zu sieben schweren unerwünschten Ereignissen: 1x intrapartaler Krampfanfall (Labetalol-Gruppe), 6x Totgeburt (1x Nifedipin-, 2x Labetalol- und 3x Methyldopa-Gruppe). In keinem Fall erlitt eine Schwangerschaft mehr als ein schweres unerwünschtes Ereignis.
Alle untersuchten oralen Antihypertensiva waren in der Lage, den Blutdruck in den meisten Fällen effektiv in den Zielbereich zu senken. Nifedipin retard war dabei in Bezug auf die Häufigkeit der RR-Zielerreichung allerdings Labetalol und Methyldopa überlegen (siehe Abbildung). Alle drei Substanzen kann man daher als mögliche Optionen zum Einsatz bei Schwangeren mit schwerem Hypertonus sehen, insbesondere in einem Umfeld geringer medizinischer Ressourcen, wie sie im Land der Studienherkunft Indien herrschen. CB