In einer Klinik in Addis Abeba wurden vaginale Abstriche von 210 Frauen mit entsprechenden Symptomen wie Ausfluss und Juckreiz mikrobiologisch untersucht. Bei 41,4% fand sich eine vulvovaginale Candidose. Risikofaktoren hierfür waren frühere genitale Infektionen und eine höhere Zahl männlicher Sexualpartner. Haupterreger war mit einem Anteil von 58,6% Candida albicans. Candida krusei wurde bei 17,2% isoliert, Candida dubliniensis bei 9,2%. Sieben weitere Candida-Spezies ließen sich nur vereinzelt nachweisen.
Die getesteten Antimykotika Voriconazol, Caspofungin und Micafungin erwiesen sich bei allen Candida-Isolaten als wirksam. Bei 17,2% fand man allerdings Resistenzen gegen Fluconazol, bei 5,7% gegen Flycytosin. Gravierend war dies insbesondere bei Infektionen mit C. krusei, die gegen Fluconazol zu 100% und gegen Flycytosin zu 33,3% resistent waren. Bei C. albicans lag die Resistenzrate gegen die beiden Substanzen nur bei jeweils 2%.
Die Studie bestätigt den wachsenden Anteil von nicht-albicans Candida-Spezies an Vaginalmykosen. Durch den weitverbreiteten Einsatz von Fluconazol könnten Infektionen mit resistenten Stämmen von C. krusei noch weiter zunehmen, fürchten die Studienautoren. CW