An 21 postmenopausalen Frauen wurde in einer randomisierten Crossover-Studie der Einfluss einer oralen Östrogenersatztherapie auf CRP und proinflammatorische Zytokine mit dem einer transdermalen verglichen. Dazu bestimmte man vor und nach achtwöchiger Behandlung mit transdermalem Estradiol (100 µg/d), oralen konjugierten Östrogenen (0,625 mg/d) oder Plazebo die Blutspiegel von CRP, IL-1beta, IL-6 und TNF-alpha sowie IGF-1 (Insulin-like growth factor), einen antiinflammatorischen Faktor. Das transdermal verabreichte Estradiol hatte keinerlei Einfluss auf den CRP- oder IGF-1-Spiegel. Dagegen erhöhten orale konjugierte Östrogene über acht Wochen das CRP um mehr als das Doppelte und senkten bei den selben Frauen das IGF-1 deutlich. Auf die Zytokinspiegel hatten weder die transdermal verabreichten Hormone noch die oral eingenommenen einen Einfluss.
Östrogenersatztherapie
Gyn-Depesche 8/2003
Nur orale Östrogene erhöhen den CRP-Spiegel
Neueste Erkenntnisse weisen darauf hin, dass eine Östrogen- oder eine kombinierte Hormonersatztherapie für erhöhte CRP-Werte bei postmenopausalen Frauen verantwortlich ist, die wiederum ein starker Prädiktor für einen Herzinfarkt sind. Ob der Applikationsweg dabei eine Rolle spielt, untersuchte man kürzlich in den USA.
Quelle: Vongpatanasin, W: Differential effects of oral versus transdermal estrogen replacement therapy on C-reactive protein in postmenopausal women, Zeitschrift: JOURNAL OF THE AMERICAN COLLEGE OF CARDIOLOGY, Ausgabe 41 (2003), Seiten: 1358-1363