Zervixkarzinom im Stadium IA

Gyn-Depesche 1/2022

Offene oder minimal invasive Hysterektomie?

Das Zervixkarzinom im Frühstadium soll nicht minimal invasiv radikal operiert werden, da dies die onkologische Prognose der betroffenen Frauen verschlechtert. Gilt das auch für Patientinnen mit mikroskopisch kleinen Tumoren?
US-Forschende identifizierten 1.930 Frauen mit einem frühen invasiven Plattenepithel-, Adeno- bzw. adenosquamösen Zervixkarzinom, die sich einer radikalen oder einfachen Hysterektomie unterzogen hatten. Bei 73,3 % lag ein FIGO- Stadium IA1 vor, bei 23,7 % ein Stadium IA2 und bei 3 % ein nicht genauer spezifiziertes Stadium IA. Bei 35,5 % erfolgte eine Laparotomie und bei 64,5 % ein minimal invasiver Eingriff (Laparoskopie oder Roboter-assistiert).
Im Hinblick auf das Gesamtüberleben unterschieden sich die Laparotomie und das minimal invasive Vorgehen nicht wesentlich: Die Vier-Jahres-Überlebensraten betrugen in diesen beiden Kollektiven 97,7 bzw. 98,6 %. Die Berücksichtigung verschiedener Störvariablen sowie eine Sensitivitätsanalyse änderten an diesem Ergebnis nichts.
Ob Frauen mit einem mikroskopisch kleinen Zervixkarzinom tatsächlich von einer minimal invasiven Operation profitieren, müssen nun weitere Studien zeigen. LO
Quelle: Nasioudis D et al.: Minimally invasive hysterectomy for stage IA cervical carcinoma: a survival analysis ... Int J Gynecol Cancer 2021; 31(8): 1099-1103

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