Perinataler Profit

Befürworter des Rauchverbots in der Öffentlichkeit versprechen sich davon eine Verringerung der geschätzten Zahl von jährlich 600 000 Toten weltweit, die dem Passivrauchen zugeschrieben werden. Dazu kommen andere gesundheitliche Beeinträchtigungen. Eine Arbeitsgruppe unter niederländischer Federführung wollte den stagnierenden Bemühungen um rauchfreie Zonen Auftrieb geben, indem es den Nutzen solcher Maßnahmen speziell für die Gesundheit von Kindern eruierte. Dazu wurde die einschlägige Literatur ausgewertet. Insgesamt wurden mehr als 2,5 Millionen Geburten und 247 168 Asthma-Exazerbationen von Kindern erfasst. Eine Rauchfrei-Gesetzgebung war mit einer Verminderung der Frühgeburten um 10,1% und mit einer Abnahme der Krankenhausaufnahmen wegen Asthma in ähnlicher Höhe verbunden. Die Autoren stellen fest, dass diese Effekte zusammen mit den gesundheitlichen Auswirkungen auf Erwachsene starke Argumente dafür liefern, das Rauchen in der Öffentlichkeit im Sinne der entsprechenden WHO-Empfehlungen weiter einzuschränken. Kommentatoren aus San Francisco sehen einen Grund für das Zögern vieler Länder bei der Implementierung von rauchfrei in der Tatsache, dass dabei sofort Kosten entstehen, dass aber der Nutzen vermeintlich erst auf lange Sicht eintritt. Tatsächlich manifestiert sich der gesundheitliche Benefit sehr kurzfristig. Um ihn voll auszuschöpfen, muss man aber den Rauch-Bann konsequent umsetzen. Das sei in Deutschland nicht geschehen, beklagen sie, wo in Hinterzimmern und kleinen Bars immer noch geraucht werden dürfe. Trotzdem habe man im ersten Jahr der Einführung 7,7 Millionen Euro eingespart – immerhin. WE