Hebammengeleitete Versorgung

Gyn-Depesche 1/2014

Persönliche Betreuung spart Kosten

Während Schwangerschaft, Entbindung und Nachsorge kann eine Frau immer wieder auf andere Hebammen und Ärzte treffen. Dass es Sinn macht, die gesamte Betreuung in die Hände einer Hebamme zu legen, belegt eine australische Studie.
Praxisfazit
?! Die australische Studie zeigt erst-
mals, dass die hebammengeleitete
Geburtshilfe nicht nur bei gesunden
Schwangeren ohne weitere Risikofakto-
ren eine gute Alternative zum herkömm-
lichen Versorgungssystem darstellt. Ob
die vertrauensvolle Atmosphäre dazu bei-
trägt, dass sich Frauen während Schwan-
gerschaft, Geburt und Nachsorge besser
unterstützt fühlen, wird noch analysiert.
Ten Hoope-Bender P: Continuity of maternity
carer for all women. Ebd. 1685-1687 

An zwei australischen Lehrkrankenhäusern wurden 1748 Schwangere in zwei Gruppen eingeteilt. Mehrlingsschwangerschaften waren ausgeschlossen. Die eine Hälfte der Schwangeren erhielt eine Standardbetreuung mit je nach Dienstplan wechselnden Hebammen und Gynäkologen in der Klinik. Die andere Gruppe wurde in einer Hebammenpraxis oder daheim stets von derselben Hebamme versorgt, die bei Bedarf durch einen Arzt unterstützt wurde. Die gleiche Hebamme betreute die Frau auch im Kreißsaal und nach der Geburt.

Der primäre Studienendpunkt, die SectioRate, lag in beiden Gruppen etwa gleich hoch (21 und 23%). Allerdings war der Anteil elektiver Kaiserschnitte mit 8% bei den kontinuierlich betreuten Frauen geringer als in der Vergleichsgruppe (11%). Zudem setzten die Wehen häufiger spontan ein und weniger Frauen erhielten eine medikamentöse Analgesie. Auf die Zahl der Epiduralanästhesien hatte die Art der Betreuung dagegen keinen Einfluss.

Auch der Apgar-Score der Neugeborenen, das Geburtsgewicht, die Zahl der intensivmedizinisch versorgten neonatalen Notfälle und die Zahl der Frühgeburten unterschieden sich in den beiden Gruppen nicht. Frauen mit kontinuierlicher Hebammenbetreuung verließen die Entbindungsklinik im Schnitt früher: 39% kehrten innerhalb von zwei Tagen nach Hause zurück. Auch der Anteil der stillenden Mütter lag sowohl nach sechs Wochen als auch nach sechs Monaten signifikant höher als bei den standardmäßig betreuten Frauen.

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