Seit Mai ist die doppelte Antikörper-Blockade mit Pertuzumab und Trastuzumab im Kombination mit Chemotherapie im adjuvanten Setting bei frühem HER2-positivem Mammakarzinom mit hohem Rezidivrisiko zugelassen. Die Ergebnisse der zugrundeliegenden Phase-3-Studie APHINITY stellte Prof. Christian Jackisch, Offenbach, auf einer Veranstaltung im Rahmen des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) vor.
Darin wurden 4805 therapienaive Patientinnen ein Jahr lang (18 Therapiezyklen) entweder mit Pertuzumab (840 mg initial gefolgt von 420 mg alle drei Wochen) oder Plazebo, jeweils zusätzlich zu Trastuzumab (8 mg/kg initial gefolgt von 6 mg/kg alle drei Wochen) und Chemotherapie behandelt. Gerade bei Patientinnen mit positivem Nodalstatus oder negativem HR-Status, bei welchen das Rückfallrisiko hoch ist, reduzierte die zusätzliche Gabe von Pertuzumab das Risiko für Rezidiv oder Tod um weitere 23 bzw. 24% (invasiv-krankheitsfreies Überleben, iDFS 92,0 vs. 90,2%; HR 0,77; p=0,019 bzw. 92,8 vs. 91,2%; HR 0,76; p=0,085).
Wie Jackisch erklärte, ist bei nodal-positiver oder Hormonrezeptor-negativer Erkrankung eine adjuvante Behandlung mit Pertuzumab indiziert. „Diese Patienten behandeln wir für 18 Zyklen bzw. ein Jahr mit dem Pertuzumab-Regime – unabhängig vom Zeitpunkt der Operation, das heißt unabhängig davon, ob wir neoadjuvant vorbehandeln oder nicht“, so der Experte. Dieses Vorgehen entspricht den Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO), die sowohl den adjuvanten Einsatz von Pertzumuab über ein Jahr als auch die Komplettierung nach neoadjuvanter Vorbehandlung auf ein Jahr bei dieser Patientengruppe empfiehlt. OH