Dieser Frage gingen Forscherinnen und Forscher aus den Niederlanden mithilfe der prospektiven PEOPLE-Studie nach, an der sich 22 Kliniken beteiligten. 335 Frauen mit einem mindestens zweitgradigen Beckenorganprolaps und mäßigen bis schweren Symptomen entschieden sich für eine Pessartherapie und 204 für eine chirurgische Behandlung, wobei verschiedene Operationstechniken zum Einsatz kamen.
Zwei Jahre nach der Behandlung zeigten sich rund 84 % der operierten Frauen gemäß „Patient Global Impression of Improvement“ (PGI-I) mit dem Ergebnis zufrieden – im Gegensatz zu 74 % der konservativ behandelten Frauen (p < 0,01). Rund 24 % der mit einem Pessar behandelten Patientinnen hatten im Verlauf der Nachbeobachtungszeit wegen Nebenwirkungen oder unzureichender Beschwerdeverbesserung die Therapie beendet und sich einem Deszensuseingriff unterzogen, während 11 % der operierten Patientinnen aufgrund eines Prolapsrezidivs und/oder einer Inkontinenz weitere Behandlungen in Anspruch genommen hatten. In beiden Behandlungsgruppen stellte das Forscherteam jedoch eine signifikante Abnahme von Prolapsbeschwerden sowie eine Reduktion der subjektiven Symptomschwere im Vergleich zum Ausgangsbefund fest.
Diese Studienergebnisse, so die Hoffnung der Forschenden, können bei der Beratung von Deszensuspatientinnen im Hinblick auf die Erfolgsaussichten der Pessartherapie und der Prolapschirurgie helfen. LO