Die medikamentöse Therapie stellt den Eckpfeiler für die Behandlung von Schmerzen im Zusammenhang mit Endometriose dar, nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAID) werden häufig als erste Wahl in leichten bis mittelschweren Fällen eingesetzt. Auf der anderen Seite sind niedrig dosierte kombinierte hormonelle Kontrazeptiva (CHC) und Gestagene wirksa- me Optionen zur Linderung chronischer Beckenschmerzen durch Hemmung der Gonadenöstrogenproduktion und Induktion des Pseudoschwangerschaftszustands. Sowohl Agonisten als auch Antagonisten des GnRH zeigten eine akzeptable Wirksamkeit bei der Verringerung mittelschwerer bis schwerer Schmerzen bei Endometriose. Dennoch besteht ein Bedarf an Untersuchungen, die die Wirksamkeit dieser verschiedenen pharmakologischen Interventionen direkt vergleichen. Eine aktuelle Metaanalyse zielt darauf ab, Belege für die wirksamsten pharmakologischen Interventionen zur Linderung von Schmerzen im Zusammenhang mit Endometriose zu finden. Zielparameter waren die Veränderung der Schwere der Beckenschmerzen, der Dysmenorrhoe- Score, der nicht-menstruelle Beckenschmerz- Score und der Dyspareunie- Score. Insgesamt wurden 36 RCT in diese Studie eingeschlossen (n=7.942). Dienogest (0,94), kombinierte hormonelle Kontrazeptiva (0,782) und Elagolix (0,38) waren die am höchsten bewerteten Interventionen zur Verringerung der Schwere von Beckenschmerzen nach drei Monaten, während nach sechs Monaten Gonadotropin- Releasing-Hormon (GnRH)-Analoga (0,75), Levonorgestrel freisetzendes intrauterines System (LNG-IUS) (0,73) und Dienogest (0,65) mit einer stärkeren Verringerung der Beckenschmerzen verbunden waren.
Die vorliegende Netzwerk-Metaanalyse zeigt, dass CHC, GnRH-Analoga, Progesteron und Elagolix die am höchsten bewerteten medizinischen Optionen für die Behandlung von Schmerzen im Zusammenhang mit Endometriose waren. Die gepoolte Analyse unterstützt die Verwendung von NSAID trotz ihrer derzeit weit verbreiteten Verwendung nicht. VW