Inkontinenz

Gyn-Depesche 1/2020

Pilates oder Biofeedback?

Ob nun Pilates (P) oder Biofeedback (BF) eine vorteilhaftere Wirkung auf die bioelektrische Aktivität der Beckenbodenmuskulatur bei Frauen mit Stressharninkontinenz hat, wurde mithilfe von Oberflächenelektromyographie(sEMG)-überwachtem Beckenbodentraining (PFME) untersucht.
In der polnischen Studie wurden Frauen in eine BF-Gruppe (n = 18), die einem sEMG-Biofeedback kontrolliertem PFMEProtokoll folgten, und in eine P-Gruppe (n = 13), die an einem Pilatestrainingsprogramm jeweils für acht Wochen teilnahmen, unterteilt. Bewertet wurden das Miktionsverhalten, Lebensqualität und elektromyographische Charakteristiken der Beckenbodenmuskulatur zu Beginn (ZP1), nach achtwöchigem Training (ZP2) und sechs Monate nach Beendigung (ZP3) des jeweiligen Programms. Weder in der BF-Gruppe noch in der P-Gruppe konnte eine deutliche Verbesserung der bioelektrischen Aktivität der Beckenmuskulatur während der Muskelkontraktionen beobachtet werden. Während sich die Reduktion der Anzahl der Inkontinenzepisoden in beiden Gruppen nicht signifikant unterschied (BF-Gruppe - 89,3 %; P-Gruppe-86,4 % zum ZP3), zeigte sich in der P-Gruppe ein signifikant besserer Einfluss auf die Lebensqualität zu den ZP2 und ZP3 (p = 0,003 bzw. p = 0,0009 entsprechend). Laut dem ICIQ-SF war jedoch kein Unterschied in den Effizienzen beider Trainingsprogramme in Bezug auf die Lebensqualität zu verzeichnen. GH
Quelle: Chmielewska D et al.: Electromyographic characteristics of pelvic floor muscles in women with stress urinary incontinence following sEMGassisted biofeedback training and pilates exercises. PLoS One 2019; 14(12): e0225647; doi:10.1371/journal.pone.0225647

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