Polyzystisches Ovar-Syndrom

Gyn-Depesche 2/2020

Pille reduziert Zysten

Kombinierte orale Kontrazeptiva (COC) können nicht nur die Symptome eines PCOS verbessern, sondern beeinflussen auch die Morphologie und Serumparameter positiv.
In einer Universitätsklinik in der südkoreanischen Metropole Busan erhielten 36 Patientinnen mit neu diagnostiziertem polyzystischen Ovar-Syndrom (PCOS) mindestens ein Jahr lang ein orales hormonelles Kontrazeptivum (20 μg Ethinylestradiol /3 mg Drospirenon). Zu Studienbeginn und nach zwölf Monaten wurden sonographisch das Ovarvolumen und die Antralfollikelzahl bestimmt sowie der Serum-AMH-Spiegel (AMH: Anti- Müller-Hormon) gemessen.
Innerhalb dieser Zeit sank die Follikelzahl um signififikante 40,3 % von durchschnittlich 73,8 auf 44,1 %. Das Gesamtvolumen der Ovarien reduzierte sich ebenfalls signififikant von 24,6 auf 14,1 cm³. Der AMH-Spiegel ging von 11,1 auf 6,5 ng/ml zurück. COC werden in erster Linie zur Linderung der Symptome des Hyperandrogenismus und/oder bei Zyklusstörungen eingesetzt. Zumindest in dieser relativ kleinen Kohorte koreanischer Patientinnen verbesserten sich auch morphologische und Serumparameter. Im Schnitt entsprachen die Werte nach den Rotterdam-Kriterien jedoch immer noch einem polyzystischen Ovar. Inwieweit die beobachteten Reduktionen des Ovarvolumens und der Follikelzahl klinisch von Bedeutung sind, bleibt unklar. Einige Studien weisen auf einen möglichen Zusammenhang des AMH-Spiegels mit Insulinresistenz und Hypercholesterinämie hin. Die Ergebnisse hierzu sind jedoch bislang nicht eindeutig. CW
Quelle: Park C-H et al.: Influence of combined oral contraceptives on polycystic ovarian morphologyrelated parameters in Korean women with polycystic ovary syndrome. Obstet Gynecol Sci 2020; 63: 80-

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