Die Forschenden analysierten 47 Plazenten mit der histopathologischen Diagnose „SARS-CoV-2-Plazentitis“ und Virus- RNA-Nachweis am Gewebematerial. Acht Plazenten stammten aus dem Jahr 2020, also aus der Zeit vor, und 39 aus dem Jahr 2021, also aus der Zeit nach dem Auftreten der Delta-Variante.
In allen Fällen bestand eine diffuse Gewebeentzündung. 29 Plazenten (62 %) wiesen zusätzlich multiple intraparenchymale Thrombohämatome auf: 21 dieser Plazenten (72 %) stammten von tot geborenen Kindern. Dagegen waren 17 der 18 Kinder ohne Plazenta- Thrombohämatome (94 %) lebend zur Welt gekommen. In 33 Fällen lagen Informationen zu einer maternalen SARSCoV- 2-Infektion vor. Diese war in 29 Fällen (88 %) innerhalb von 14 Tagen vor der Geburt diagnostiziert worden. Nur eine Schwangere des Studienkollektivs – sie hatte sich sieben Wochen vor der Geburt infiziert – hatte im Verlauf eine Impfung erhalten. Ihr Kind kam lebend zur Welt und ihre Plazenta wies keine Thrombohämatome auf.
Die überproportional häufig nach Totgeburten diagnostizierten Thrombohämatome sind Ausdruck einer schwerwiegenden viralen Gewebeschädigung, meinen die Forschenden. Weitere Untersuchungen müssen nun unter anderem klären, inwiefern Risikoschwangere beispielsweise mithilfe der Plazentasonographie identifiziert werden können. LO