Teil 2: Von Zuspruch bis Ovarektomie

Gyn-Depesche 6/2011

PMS und Co: Wie sehen die Therapie-Optionen aus?

Vier Gynäkologen und Psychiater aus Großbritannien, den USA und Australien haben ausführlich über die Diagnostik berichtet (Teil 1). Bei der Behandlung des prämens­truellen Syndroms erklären sie die in ihren Ländern hierfür zugelassenen Medikamente für unwirksam. Off-label kann man aber den meisten Patientinnen gut helfen.

Meist kommen Frauen mit der Eigendiag­nose PMS in die Sprechstunde. Dahinter können aber auch schwerwiegende psychische Erkrankungen stecken, die der Psychiater behandeln muss. Findet sich laut Beschwerdentagebuch über zwei Zyklen eine einwöchige Symptom-Pause, sind vor der Therapie noch mehrere Fragen zu klären. Die übrigen Minimaldaten, die bei den ersten zwei Arztbesuchen zu erheben sind, reichten von Menstruations-, gynäkologischer und Gesamtanamnese bis zu Fragen nach Suizidgedanken und Distress-Pegel (siehe Teil 1).

Nun ist noch wichtig, welche Therapie-Ansätze – nicht medizinische, Verhaltenstherapie, Psychopharmaka, (intrauterine) Hormone, Operationen – die Patientin für akzeptabel halten würde. Ist sie bereit, Mittel zu nehmen, die für die Indikation nicht zugelassen sind? Nimmt sie in Kauf, dass die Therapie i. d. R. Schwangerschaften verhindern würde? Ist sie bereit, zusätzlich Barrieremethoden für die Kontrazeption zu verwenden? Was hat sie sich bereits selbst „verordnet“ oder von anderen Ärzten bekommen, mit welchen positiven / negativen Folgen? Wurden die Mittel richtig benutzt und versagten dann oder unsachgemäß?

Zu Therapien ohne Medikation, die besser bei weniger schweren Symp­tomen wirken können, zählen Aufklärung über das PMS und Entspannungstechniken. Ernährungsempfehlungen und pflanzliche Ergänzungen (Ausnahme kleine Studien zu Vitex agnus castus) wurden nicht gründlich untersucht. Laut Studien können Kalzium, Vitamin B6 und Bewegung Plazebo überlegen sein. Zehn Sitzungen mit kognitiver Verhaltenstherapie wirkten nach sechs Monaten so gut wie Fluoxetin.

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