Ovarialkarzinom

Gyn-Depesche 1/2018

Polymorphismus erhöht Krebsrisiko

Einzelnukleot id-Polymorphismen (SNP) in DNA-Reparaturgenen spielen bei der Krebsentstehung eine wesentliche Rolle. Das scheint auch beim Ovarialkarzinom der Fall zu sein, wie nun am ERCC2-Gen nachgewiesen wurde.

Das ERCC2-Gen (excision repair cross-complimentary group 2) kodiert für ein Enzym, das an der Exzisionsreparatur von DNA-Schäden, also am Herausschneiden fehlerhafter Basenpaare, beteiligt ist. Bestimmte SNP innerhalb dieses Gens sind bei verschiedenen Karzinomen mit dem Erkrankungsrisiko und der Progression assoziiert. In Polen verglich man die Verteilung des sogenannten R156R-Polymorphismus bei 400 Patientinnen mit Ovarialkarzinom und 400 gleichaltrigen weiblichen Vergleichspersonen.
Trat mindestens ein Allel A anstelle des reinerbigen C/C-Genotyps auf, verdoppelte sich das Erkrankungsrisiko. Bei der Allelvariante A/A wuchs es sogar auf mehr als das Dreifache. Hinsichtlich des histologischen Gradings und der FIGO-Klassifikation fanden sich ebenfalls Unterschiede: Je fortgeschrittener das Karzinom war, desto häufiger lagen die Varianten A/C und A/A vor.
Die Studienautoren halten es daher für möglich, Patientinnen anhand ihres R156R-Status in entsprechende Risikogruppen einzuordnen. Sie betonen allerdings auch, dass es sich hierbei nur um eine Pilotstudie mit vorläufigen Ergebnissen handelt. CW
Quelle:

Romanowicz H et al.: Association of R156R single nucleotide polymorphism of the ERCC2 gene with the susceptibility to ovarian cancer. European Journal of Obstetrics & Gynecology and Reproductive Biology 2017; 208: 36-40

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