In der Gynäkologie ist Povidon-Iod inzwischen einer der weltweit am meisten eingesetzten Wirkstoffe bei gynäkologischen Operationen. Wegen seines breiten Wirkspektrums, das neben Gram-negativen und Gram-positiven Bakterien auch Pilze, Hefen sowie einige Viren und Protozoen umfasst, wird das Antiseptikum heute außerdem zur Lokaltherapie von Mischinfektionen im weiblichen Genitalbereich eingesetzt. Im Gegensatz zu gängigen Antibiotika sind für Povidon-Iod bisher keine Resistenzentwicklungen bekannt. Insbesondere Frauen mit häufigen Rezidiven können deshalb von der Anwendung profitieren.
Vaginalzäpfchen mit Povidon-Iod (Vagisan sept) wirken schnell und sind gut verträglich. Da es die Kombination mit Povidon ermöglicht, auch ohne Alkoholzusatz eine Iod-Lösung herzustellen, fällt das unangenehme Brennen, das viele mit der Applikation von Iod assoziieren, weg. Die wasserlösliche Komplexverbindung stellt ein Depot dar, das eine konstante Konzentration an freiem Iod gewährleistet.
In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Povidon-Iod nicht eingesetzt werden. Bei Patientinnen mit einer Schilddrüsenerkrankung muss der Anwendung eine ärztliche Abklärung vorausgehen. Vagisan sept ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.