Dysmenorrhoe

Gyn-Depesche 4/2019

Prädiktor für Blasensensibilität

Über ein Drittel aller Frauen berichtet über moderate bis schwere Schmerzen bei der Menstruation. Wie eine aktuelle Untersuchung zeigt, korreliert die Dysmenorrhoe mit einer Schmerzsensibilität der Blase, und zwar unabhängig von psychologischen Faktoren wie Ängstlichkeit oder Depression.
Die Dysmenorrhoe ist ein bekannter Risikofaktor für chronische Schmerzsyndrome wie das Blasenschmerz-Syndrom. Forscher aus den USA haben nun die Schmerzempfindlichkeit der Blase bei zunehmender Füllung bei 98 Frauen mit Dysmenorrhoe und 35 gesunden Kontrollen gemessen.
Die Ergebnisse: Das Blasenvolumen unterschied sich zu Versuchsbeginn, beim ersten Gefühl der Blasenfüllung und erstem Harndrang nicht zwischen den Frauen mit und ohne Dysmenorrhoe. Jedoch war das maximale Volumen bei den Frauen mit Dysmenorrhoe signifikant niedriger. Der Ausgangsschmerz unterschied sich zu Versuchsbeginn ebenfalls nicht zwischen beiden Gruppen. Aber zu allen drei gemessenen Zeitpunkten während der Blasenfüllung gaben die Frauen mit Dysmenorrhö stärkere Schmerzen an. Konsistent mit diesen Ergebnissen gaben Frauen mit Dysmenorrhoe auch höhere Werte auf der ICSI-Skala zur Beurteilung des Blasenschmerzsyndroms an. Statistische Analysen zeigten, dass die Schwere der Menstruationsschmerzen die Blasenschmerzen vorhersagen konnten. Dies galt unabhängig vom Vorliegen einer Ängstlichkeit oder Depression, auf die die Frauen ebenfalls getestet worden waren. Die Autoren fordern, dass diese Ergebnisse nun in einer longitudinalen Studie überprüft werden sollten, um den Verlauf der viszeralen Sensitivität genauer zu charakterisieren. BA
ICD-Codes: N94.6

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