In die Fall-Kontroll-Studie gingen die Daten von 3.015 Frauen ein, die in den Jahren 2011 bis 2016 in einer Klinik im Großraum Paris entbunden hatten. Bei 250 von ihnen (8,3 %) wurde in semistrukturierten Telefoninterviews acht Wochen nach der Geburt des Kindes eine postpartale depressive Episode nach DSM-5 diagnostiziert. Weitere 235 Frauen (10 %) hatten ein Jahr später eine „late onset“ PPD entwickelt.
Als unabhängige Risikofaktoren für beide Formen erwiesen sich belastende Lebensereignisse während der Schwangerschaft sowie depressive Episoden in der Vergangenheit. Eine signifikante Assoziation mit einer „early onset“ PPD zeigten darüber hinaus chronische körperliche Erkrankungen und sexueller Missbrauch in der Kindheit. Das Risiko für eine PPD-Diagnose mehr als zwei Monate nach der Entbindung stieg dagegen bei emotionalem Missbrauch und Gemütserkrankungen in der Familie. Auch Arbeitslosigkeit und Notfallkonsultationen während der Schwangerschaft wirkten sich erkrankungsfördernd für die späte Form aus. CW