Im Alter von 18 bis 44 Jahren – also dann, wenn es bei vielen Frauen um die Familienplanung geht – ist die Gefahr am größten, einen gesundheitsgefährdenden Substanzmissbrauch zu entwickeln. 85% der Betroffenen erhalten jedoch keine Behandlung. In zwei Reproduktionszentren in New Haven/Connecticut (USA) verglich man deshalb die Effektivität des Konzepts von Screening, Kurzintervention und Überweisung zur Behandlung (SBIRT: screening, brief intervention, and referral to treatment) mit der üblichen Versorgung.
Anhand des WHO-Screeninginstruments ASSIST (Alcohol, Smoking, and Substance Involvement Screening Test) wurden 439 von 2421 befragten Frauen als gefährdet eingestuft und nahmen an der randomisierten Studie teil. Knapp 20% der Betroffenen waren schwanger.
Vor Studienbeginn verwendeten die Teilnehmerinnen ihr Suchtmittel im Schnitt an 24 Tagen im Monat. In beiden SBIRT-Gruppen ging dies innerhalb des ersten Monats auf etwa 20 Tage zurück. Nach drei bzw. sechs Monaten waren es noch 17 bzw. 16 Tage pro Monat. In der Vergleichsgruppe reduzierten sich die Tage etwas moderater auf 18.
Die Autoren schließen, dass auch die kosteneffizientere elektronische Übermittlung der SBIRT-Kurzintervention geeignet ist, den schädlichen Konsum zu verringern. CW