Vaginalprolaps

Gyn-Depesche 4/2005

Prolen-Netz bewährt sich nicht

Eine prospektive Beobachtungsstudie zeigt, dass die chirurgische Therapie des Vaginalprolaps unter Zuhilfenahme eines Prolen-Netzes mit einer erheblichen Morbidität behaftet ist.

An der italienischen Studie nahmen 63 Frauen teil, die einen Vaginalprolaps hatten. Das mittlere Alter der Patientinnen lag bei 63 Jahren Bei allen Studienteilnehmerinnen erfolgte eine anteriore oder posteriore operative Sanierung mit zusätzlicher Stabilisierung durch ein Prolen-Netz. Die Beobachtungszeit betrug durchschnittlich 17 Monate. Bei den Frauen mit anteriorem Eingriff änderte sich die sexuelle Aktivität danach nicht; allerdings nahm die Dyspareunie-Rate bei diesen Patientinnen um 20% zu. Bei den Frauen mit posteriorem Eingriff sank die sexuelle Aktivität um 12%, die Dyspareunie-Rate stieg um 63%. In dieser Gruppe besserte sich eine bestehende Obstipation bei 15% der Frauen, eine Analinkontinenz bei 4%. Bei 6,5% der Frauen kam es zu einer vaginalen Erosion des Netzes (anteriorer Eingriff: 13%), in einem Fall musste das Netz wegen eines Abszesses entfernt werden.

Quelle: Milani, R: Functional and anatomical outcome of anterior and posterior vaginal prolapse repair with prolene mesh, Zeitschrift: BJOG: British journal of obstetrics and gynaecology, Ausgabe 112 (2005), Seiten: 107-111

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