Dieser Frage ging man in einer niederländischen Studie anhand von 139 Frauen mit BRCA1- oder BRCA2-Mutation nach. Bei 76 Frauen wurden prophylaktisch beide Brüste entfernt, 63 lediglich engmaschig überwacht. Bei den mastektomierten Frauen trat im Beobachtungszeitraum von drei Jahren kein einziger Fall von Brustkrebs auf. In der regelmäßig kontrollierten Gruppe entwickelte sich dagegen in diesem Zeitraum bei acht Frauen ein Mammakarzinom. Dies entspricht einer auch erwarteten Inzidenz von 2,5% pro Jahr. Bei zwei Frauen entwickelte sich das Karzinom trotz vorausgegangener Entfernung der Eierstöcke. Die Autoren schließen aus den Ergebnissen, dass die bilaterale Mastektomie zumindest für einen Zeitraum von drei Jahren eine sehr effektive prophylaktische Maßnahme zur Verhinderung eines Mammakarzinoms bei solchen Hochrisiko-Patientinnen darstellt. (MW)
Genetisches Brustkrebsrisiko
Gyn-Depesche 1/2002
Prophylaktische Mastektomie schützt vor Krebs
Trägerinneren einer BRCA1- bzw. BRCA2-Mutation haben ein sehr hohes Brustkrebsrisiko. Lässt sich durch prophylaktische bilaterale totale Mastektomie dieses Schicksal tatsächlich abwenden?
Quelle: Eisen, A: Prophylactic Mastectomy For Women With BRCA1 And BRCA2 Mutations - Facts and Controversy., Zeitschrift: NEW ENGLAND JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 345(3) (2001), Seiten: 207-208: , Zeitschrift: , Ausgabe ()