Stressinkontinenz

Gyn-Depesche 3/2019

Proteomische Unterschiede unklarer Bedeutung

Bei der Stressinkontinenz wird eine gewisse erbliche Komponente angenommen. Welche Gene dafür verantwortlich sein könnten, liegt jedoch noch weitgehend im Dunkeln.

Eine Wiener Arbeitsgruppe verglich das Urin- und Serum-Proteom von Patientinnen mit isolierter Stressinkontinenz und gesunden Kontrollen. Unterschiede zeigten sich unter anderem bei der Konzentration von Plasma-Serin-Protease-Inhibitor und Uromodulin. Die kodierenden Gene SERPINA5 und UMOD wurden daraufhin bei jeweils 19 Frauen mit bzw. ohne Stressinkontinenz auf das Vorhandensein bekannter Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNP) untersucht. Mit in die Analyse einbezogen wurden zwei weitere Gene, COL1A1 und MMP1, die sich in anderen Studien bereits als mögliche Kandidaten für eine Assoziation mit Stressinkontinenz herauskristallisiert hatten.
Zwar fanden sich in jedem der vier untersuchten Gene bekannte SNPs, die bei Patientinnen mit Stressinkontinenz häufiger oder seltener vorkamen als in der Kontrollgruppe, die Unterschiede waren aber nicht signifikant. Es ergab sich lediglich ein Trend für den SNP rs885786 im SERPINA5- Gen, der bei Stressinkontinenz häufiger zu finden war – oft in Kombination mit einem weiteren SNP in MMP1. SERPINA5 reguliert die intra- und extravaskuläre proteolytische Aktivität und könnte an inflammatorischen Prozessen beteiligt sein. CW
Quelle:

Reischer T et al.: Genetic association in female stress urinary incontinence based on proteomic findings ... Int Urogynecol J 2019; Epub Feb 4; doi: 10.1007/s00192-019-03878-0

ICD-Codes: N39.3

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x