In-vitro-Fertilisation

Gyn-Depesche 8/2004

Psychische Instabilität führt oft zu Therapieabbruch

Bei In-vitro-Fertilisation bzw. intrazytoplasmatischer Spermieninjektion sind hohe Abbruchraten bekannt. Welche Gründe dahinter stecken, untersuchte man in einer prospektiven Kohortenstudie in den Niederlanden.

Dazu wurden den Kandidatinnen vor Beginn der Fertilisationsbehandlung und danach standardisierte psychologische Fragen gestellt. Man wollte etwas über die Gründe für den Therapieabbruch, über Ängste, Depressionen sowie die Zufriedenheit mit dem Ehepartner und die sexuelle Befriedigung wissen. Die Probandinnen, die nach dem ersten Fertilisationszyklus die Therapie abbrachen ("passiv Zensierte"), waren bereits vor der Behandlung eher depressiv und ängstlich. Die "aktiv zensierten" Patientinnen, d. h. die, bei denen das medizinische Team die Therapie nach dem ersten Zyklus beendete, waren vor dem Fertilisationsversuch psychisch stabil gewesen, ebenso diejenigen, die einem zweiten Zyklus unterzogen wurden. Nach dem Behandlungsabbruch zeigten auch die "aktiv Zensierten" höhere Depressions- und Angst-Scores als diejenigen, die weiter machten.

Quelle: Smeenk, JM: Reasons for dropout in an in vitro fertilization/intracytoplasmic sperm injection program, Zeitschrift: FERTILITY AND STERILITY, Ausgabe 81 (2004), Seiten: 262-268

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